Entscheidungshilfe zur Erlegung von Schwarzwild
Es ist einfacher, leichter und waidgerechter die Sauen jetzt intensiv zu bejagen als sie später bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bekämpfen zu müssen. Daher bitte jetzt jede Möglichkeit zur Erlegung nutzen!
Grundsätzlich gilt:
Klein vor Groß - Jung vor Alt - Braun vor Schwarz
Frischlinge jeder Größe das ganze Jahr über erlegen. Wenn ansprechbar, nicht führende Bachen und Überläuferbachen bevorzugt erlegen. Führende Bachen haben (auch in der Jagdzeit) „Mutterschutz“ bis die Frischlinge selbstständig sind. Laut Literatur ca. 25/30 kg, d.h. gefrischt im März/April ab September.
Ansitz: Einzelne größere Sau
Im Frühjahr (Sommer): Vorsicht - meist führende Bache, deren Frischlinge noch im Kessel liegen, oft Winterschwarte bis weit in den Sommer hinein. Ab Herbst: Erlegung möglich. Keiler sind jederzeit zu erlegen.
Kleine Rotte alle Stücke etwa gleich groß = Überläufer
Im Frühjahr (Sommer): Überläufer-Keiler - die Kleinste erlegen. Vorsicht evtl. führende Überläufer-Bache dabei. Ab Herbst: Erlegung jedes Überläufers m/w möglich.
Kleine Rotte ein Stück deutlich größer = Bache mit Frischlingen
Das ganze Jahr über Frischlinge jeder Größe erlegen.
Große Rotte = Bache mit Überläufern und Frischlingen
Das ganze Jahr über Frischlinge jeder Größe erlegen. Ab Herbst: Erlegung jedes Überläufers m/w möglich
Sehr große Rotte = Leitbache mit Bachen, Überläufern und Frischlingen
Das ganze Jahr über Frischlinge jeder Größe erlegen. Ab Herbst: Erlegung einer nachrangigen Bache oder eines Überläufers m/w möglich.
Drückjagd:
Je nach Ansage des Jagdleiters z.B. „Alles Schwarzwild das anläuft außer erkennbar führende Bachen - das heißt: Bache, der die Frischlinge folgen.“ Bitte großzügig in der Freigabe sein, das erleichtert das Ansprechen und somit die Entscheidung zum Schuss. Kein Abstellen auf engen Schneisen im nicht einsehbaren Bestand. Hier ist Ansprechen unmöglich.
Sicherheit und Kugelfang sind das Wichtigste und gehen vor Jagderfolg!